10/12/2025 0 Kommentare
Tag der Menschenrechte
Tag der Menschenrechte
# Wort zum Alltag

Tag der Menschenrechte
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Dieser Satz könnte der Bibel entnommen sein, ist er aber nicht. Es ist der erste Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“, die am 10. Dezember 1948 in Paris verkündet wurde. 30 Artikel sind es insgesamt und sie enthalten grundlegende Rechte, die jedem Menschen zugestanden werden sollten, „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“
Ich muss Ihnen nicht sagen, dass wir davon nahezu überall auf der Welt unterschiedlich weit entfernt sind. Auch in unserem Land beispielsweise wächst die Armut unter anderem bei Kindern. Armut, auch wenn sie nicht lebensbedrohlich ist, grenzt aus. Denn auch Teilhabe an Erholung, Freizeit, Bildung und Kultur ist ein Menschenrecht. Und gerade in diesen Bereichen wird zuallererst gespart, wenn das Geld knapp wird.
Natürlich klingt das nach Jammern auf hohem Niveau, wenn wir unseren Blick über den Tellerrand erheben. Denn überall da, wo der Lebensinhalt der Menschen darin besteht, das bloße Überleben zu sichern, erscheinen Debatten über ein Recht auf Urlaub wie von einem anderen Planeten. Geschätzte 800 Millionen Menschen auf dieser Welt hungern und knapp 10 Millionen sterben jedes Jahr an Unter- und Mangelernährung.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Ja, aber wir erkennen ihnen diese Rechte nicht zu. Bei der Speisung der 5.000 sagt Jesus zu seinen Jüngern und damit eben auch zu uns: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Das wäre gar kein Problem, denn es ist genug von allem da, so wie in der biblischen Geschichte zur Überraschung aller ja auch. Aber wir kriegen es einfach nicht hin, Lebensmittel und Lebenschancen gerecht zu verteilen.
Mit dem Geld, das in einem einzigen Jahr weltweit für Rüstung ausgegeben wird, könnte man in den Hungerregionen dieser Welt eine Infrastruktur errichten, die Hungersnöte ein für alle Mal beenden würde – ein Jahr keine Panzer und Raketen, dafür nie wieder verhungernde Menschen. Der Zwang, die Heimat zu verlassen, um zu überleben, wäre für viele nicht mehr gegeben und die Gründe für Verteilungskriege deutlich reduziert. Könnten die Herren Trump und Putin nicht mal so einen Deal vereinbaren?
Auch wir können helfen. Brot für die Welt ist eine gute Adresse für Spenden. Fair gehandelte Waren lassen sich auch prima zu Weihnachten verschenken. Und weil Frieden auch im Kleinen anfängt, schaden Freundlichkeit und Großherzigkeit ganz sicher nicht. Christus hat gesagt: „Ich bin gekommen, damit die Menschen das Leben haben. Und sie sollen es in Fülle haben.“ Der heutige Tag der Menschenrechte ist ein gutes Datum, zu überlegen, was unser Beitrag dazu sein könnte. Amen.
Prädikant Heiko Frubrich
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