Komm den Frieden wecken

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Komm den Frieden wecken

# Wort zum Alltag

Komm den Frieden wecken

„Komm den Frieden wecken“, das klingt irgendwie seltsam. Frieden muss man doch nicht aufwecken, könnte man meinen. Frieden ist ein Ideal, ein Zustand, vielleicht ein Traum – aber warum schläft er? Und warum gelingt es uns offenbar nicht, ihn wachzuhalten?
Es hört sich so an als läge der Frieden irgendwo schlafend unter einer Decke, still, verborgen, ohne Kraft, sich zu zeigen. Und vielleicht stimmt das sogar.
Wir leben in einer Zeit, in der unfriedliche Stimmen laut sind: Kriege, Gewalt, Hass in Sprache und Denken, Angst, die Mauern baut statt Brücken. Wir spüren, wie fragil, bedroht, angefochten der Frieden ist – in unserer Welt, in unseren Gesellschaften, in unseren Herzen. Viele Konflikte entzünden sich neu; alte Wunden werden wieder aufgerissen. Gewalt, Hass und Angst prägen den Alltag vieler Menschen. Und auch in unseren Gesellschaften erleben wir Spannungen, Abschottung, Misstrauen. So scheint der Frieden vielerorts eingeschlafen – oder bewusst in den Schlaf geschickt worden.
Die Friedensdekade 2025 ruft uns auf, den Frieden nicht als selbstverständlich hinzunehmen, sondern ihn wachzuküssen, ans Licht zu holen, aufzurichten. Frieden muss geweckt werden – jedes Jahr neu, jeden Tag neu.
Denn Frieden ist keine Illusion, sondern eine Aufgabe. Er ist ein Ruf Gottes an uns, ein Ruf hinein in unser Leben, unsere Gemeinden, unsere Welt. Im Psalm 85 heißt es: „Ich will hören, was Gott der HERR redet: Denn er wird Frieden zusagen seinem Volk und seinen Heiligen.“
Frieden ist nicht nur eine weltpolitische Aufgabe. Frieden ist ein Wort Gottes, eine Verheißung – und zugleich ein Auftrag. Jesus selbst sagt im Matthäusevangelium: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Nicht „selig sind die, die sich nach Frieden sehnen“, sondern die, die Frieden stiften. Aktiv. Lebendig. Wach. Frieden ist also kein Zustand, der sich einstellt, wenn wir lange genug warten. Frieden entsteht, wo Menschen ihn tun – im Kleinen wie im Großen.
„Komm den Frieden wecken“ heißt: Wir lassen uns nicht lähmen von der Größe der Aufgabe. Wir glauben, dass Frieden möglich ist – weil Gott ihn verheißt. Wir wachen auf, damit der Frieden aufwachen kann.  Wir öffnen Augen und Herzen, damit Christus in unserer Mitte sichtbar wird. Denn er ist unser Friede.
Lasst uns also die Friedensdekade nicht bloß begehen, sondern leben: in unseren Häusern, in unseren Gemeinden, auf unseren Straßen, in unseren Worten und Taten.
Wecken wir den Frieden! Für unsere Welt, für unsere Kinder, für jeden Menschen.
So lasst uns beten und wachen und handeln und lasst uns hören, wo Frieden schläft, und ihn aufwecken – behutsam und entschlossen, im Vertrauen auf Gottes Kraft.
Denn der Friede ist kein Traum. Er ist schon da, manchmal verborgen, manchmal still, aber er wartet darauf, geweckt zu werden. Damit der Frieden Gottes hell werde – in uns, unter uns und in dieser Welt.


Marc Bühner, Prädikant

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