I – Immanuel

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# Wort zum Alltag

I – Immanuel

Immanuel, hebräischer Name, übersetzt: „Gott ist /sei mit uns“ und zugleich Weihnachtswort: Wir singen im Adventslied: „nun komm lieber Immanuel!“, im Weihnachtsoratorium gibt es ein Bach-Rezitativ: „Immanuel, o süßes Wort“ und in den biblischen Texten des Weihnachtsfestkreises begegnet er uns natürlich auch. Was hat es also damit auf sich? Mit der Ankündigung der Geburt Jesu wird der Name „Immanuel“ als der Name des kommenden Erlösers an den Anfang des Matthäusevangeliums gestellt – allerdings, wie tatsächlich alle Welt weiß, bekommt das neugeborene Kind diesen Namen gar nicht, sondern wird vielmehr „Jesus“, „Gott hilft“ genannt. Warum das so ist?  Vielleicht ist das eine „Immanuel“ eher ein Titel, das andere mehr ein Name? Vielleicht lässt sich auch das eine getrost über da andere legen: Wenn Gott nah ist, dann sind es Hilfe und Rettung auch…   Im Zusammenhang mit der Geburt Jesu weist das Wort „Immanuel“ jedenfalls gleichermaßen auf Wurzeln wie auf Verheißung hin, verknüpft Vergangenheit und Zukunft, Himmel und Erde. Der Prophet Jesaja schreibt davon: „Der Herr selbst wird ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.“ Da ist sie, die weihnachtliche Verheißung. Allerdings steigert sie sich wenige Verse später in einen bedrohlichen Ton: „Und seine ausgebreiteten Flügel werden dein Land füllen, so weit es ist, o Immanuel. Tobet, ihr Völker, und erschreckt! Höret’s alle, die ihr in fernen Landen seid! Rüstet euch und erschreckt; beschließt einen Plan – es wird nichts draus werden! Denn hier ist Immanuel.“ Gott kommt. Und mit ihm erfüllt sich hier auch apokalyptische Erwartung vom Ende der Zeit –  voller Wucht, Kraft, Präsenz. Vielleicht erklärt sich also auch so der Name des Christkindes: beschwörend, tröstend, ermutigend – er kommt ja als Retter, als Helfer. Das wünsche ich mir.
Denn vielleicht hat sich auch in Ihnen schon Unruhe geregt, weil Sie sich erinnert haben, dass das „Immanuel – Gott mit uns“ auch im militärischen Kontext auftaucht. „Gott mit uns“ wurde seit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) als Schlachtruf verwendet, zunächst von den schwedischen Truppen unter König Gustav II. Adolf, dann auch von den Brandenburgischen.  Später wurde das der Wahlspruch des preußischen Königshauses und Bestandteil des preußischen Staatswappens. „Gott mit uns“ steht auf dem Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig und auf Koppelschlössern der Uniformgürtel der Preußen und im Kaiserreich, der Wehrmacht.
Immanuel. Ist es ein süßes Wort? Vielleicht eher ein großes. Im Weihnachtsoratorium klingt es so:„Immanuel, o süßes Wort! / Mein Jesus heißt mein Hort, Mein Jesus heißt mein Leben. / Mein Jesus hat sich mir ergeben, Mein Jesus soll mir immerfort / Vor meinen Augen schweben. Mein Jesus heißet meine Lust, / Mein Jesus labet Herz und Brust. und weiter: „Auch in dem Sterben sollst du mir / Das Allerliebste sein; In Not, Gefahr und Ungemach / Seh ich dir sehnlichst nach. Was jagte mir zuletzt der Tod für Grauen ein? / Mein Jesus! Wenn ich sterbe, / So weiß ich, dass ich nicht verderbe. Dein Name steht in mir geschrieben, / Der hat des Todes Furcht vertrieben.“


Dompredigerin Cornelia Götz

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