29/11/2025 0 Kommentare
H - Honig
H - Honig
# Wort zum Alltag

H - Honig
Was hilft gegen Hals- und Seelenschmerz? Was hilft gegen Kälte und Einsamkeit? Auf Wunsch einer einzelnen Dame: Bibelkunde H – Honig. Honig ist fraglos etwas Wunderbares, sowohl für den Gaumen als auch als Bild, denn so steht im Buch der Sprüche: „Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süß deinem Gaumen. So – wie Honig - ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird dir’s am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein.Im 19. Psalm heißt es: „Die Furcht des Herrn ist rein und bleibt ewiglich. / Die Rechte des Herrn sind wahrhaftig, allesamt gerecht. / Sie sind köstlicher als Gold und viel feines Gold, / sie sind süßer als Honig und Honigseim.“ In den Apokryphen, bei Jesus Sirach klingt es sogar fast, als gehöre Honig zu den Grundrechten: „Der Mensch braucht zu seinem Leben vor allem Wasser, Feuer, Eisen, Salz, Mehl, Milch, Honig, Wein, Öl und Kleider.“ Und wenn es sowas Feines ist, dann hat Honig natürlich auch in der erotischen Liebe seinen Platz. Im Hoheslied klingt das so: „Von deinen Lippen, meine Braut, träufelt Honigseim. Honig und Milch sind unter deiner Zunge, und der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon.“ Honig gibt es – für den Fall, dass Ihnen jetzt der Zahn tropft, auch auf dem Weihnachtsmarkt: aus Frühlings- und Sommerblüten hier am Brot-für-die-Welt-Stand oder bei den Finninnen. Aber vorher kommt noch Schwarzbrot. Das hebräische Wort für Honig „D*bash“ meint nicht nur Bienenhonig, sondern auch eingedickten Saft von Trauben, Feigen oder Datteln – im antiken Palästina waren das die einzig bekannten Süßungsmittel. Die Bienenzucht belegen Bienenstöcke, die es nachweislich schon seit dem 10. Jahrhundert vor Christus gab. Honig gehört zu den guten Gaben des verheißenen Landes, in dem sprichwörtlich geworden, Milch und Honig fließen, ist also Ausdruck der überreichen Fürsorge Gottes und zugleich wild in der Wüste verfügbar. Deshalb schmeckte das Manna auf der langen Wüstenwanderung nach Honig und musste sich Johannes nicht nur von Heuschrecken ernähren. Honig, mancherorts so kostbar, dass ein Topf davon mit einem Esel aufgewogen wurde, war schließlich auch ein Heilmittel, um Fieber zu senken, den Magen zu besänftigen oder grundsätzlich zu stärken.
Honig erzählt von Gottes Güte und seine Zärtlichkeit, er schimmert golden und erinnert an seine Herrlichkeit, er schmeckt und pflegt und tut uns wohl. Honig gehört zum Duft der Weihnachtszeit.
Dompredigerin Cornelia Götz
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