Gestotterte Hoffnung

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# Wort zum Alltag

Gestotterte Hoffnung

Gestern hieß es in der Tageslosung aus dem 10. Psalm: „Das Verlangen der Elenden hörst Du, HERR, du machst ihr Herz gewiss.“
Und über diesem Tag heute steht aus dem 1. Buch Mose: „Der HERR sprach zu Abraham: In dir sollen gesegnet sein alle Geschlechter auf Erden.“
Dazwischen die indirekten Friedensverhandlungen in Scharm El Scheich. 
Und wieder das Bangen und Hoffen derer, die noch immer einen Menschen, den sie lieben in der Geiselhaft der Hamas wissen. Leben sie noch und wenn, wer werden sie unter diesen entsetzlichen Umständen geworden sein?
Und wieder das Bangen und Hoffen derer in Gaza, die ihren Kindern und Eltern, Freunden und Geschwistern beim Verhungern zusehen. Kommt der Frieden oder wenigstens das Brot rechtzeitig?
Heute Nacht hat es offenbar eine erste Einigung gegeben: 
Alle Geiseln sollen nach Hause dürfen. 
Palästinensische Gefangene auch. 
Und die Armee in Gaza zieht sich zurück.
Während ich das schreibe, weiß ich nicht, ob die Netanjahuregierung der Verabredung folgen wird. Ich weiß nicht, ob dies ein Tag ist, der sich nach Segen anfühlt.
Während ich das geschrieben habe, war ich auf einer Tagung, auf der ich gelernt habe, das Markusevangelium neu zu lesen. Als Traumaliteratur. Der Text ist unmittelbar nach oder noch der während der katastrophalen Zerstörung Jerusalems und Galiläas im ersten römisch-jüdischen Krieg entstanden. Es war eine Katastrophe, die im wahrsten Sinne des Wortes ungezählte und unzählige Todesopfer unter den waffenfähigen Männern und der Zivilbevölkerung hatte. Wir hören mit Markus einem Menschen zu, der versucht wieder Worte zu finden. 
Alles ist wüst, blutgetränkt, verloren. 
Leichen nicht begraben. Es gibt kein Brot und keinen Fisch. 
Und doch eine Hoffnungserzählung. Fast stotternd. 
Es ist nichts heil und nichts gut - die Frauen erschrecken sich entsetzlich vor dem leeren Grab - sie finden den, den sie liebten nicht wieder. Was für ein Grauen für einen durch Krieg und Gewalt gezeichneten Menschen. 
Und doch bleiben zuletzt Worte, in denen etwas Neues aufscheint. Ein Anfang wird möglich, der immer wieder nachbuchstabiert eine Hoffnung für viele wird. Vielleicht auch heute.

Dompredigerin Cornelia Götz

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