G - Geduld

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# Wort zum Alltag

G - Geduld

Am Ende des Kirchenjahres warten wir. Wir warten „dein o Gottessohnes“, „wir warten dein, Du kommst gewiss“ so heißt es in einem der Lieder für diese letzten Tage vor dem ersten Advent. Wir warten darauf, dass endlich Frieden wird, Gerechtigkeit aufscheint, dass die selig werden, die trotz allem geglaubt und gehofft haben. Wir warten, dass endlich alles gut wird. Das Leben ist offenbar eine einzige große Warterei und Geduldsübung auch wenn es wie im Flug vergeht.  
Darum – Bibelkunde - G – Geduld. Das Wort kommt in der ganzen dicken Bibel keine dreißig Mal vor und dann vor allem im Neuen Testament. Geduld verbindet sich mit der Langmut, bestimmte Umstände zu ertragen, mit der flehenden Bitte um eine Gnadenfrist oder erscheint als Tugend – wie Großzügigkeit, Güte und Treue. Von Geduld ist – jedenfalls biblisch – offenbar vor allem auf der Seite der Menschen die Rede. In den neutestamentlichen Briefen, wird sie uns nahegelegt. So schreibt Paulus im Römerbrief: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ Und im Kolosserbrief heißt es: „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.“ Es braucht Geduld, denn das Reich Gottes steht aus. Es braucht Geduld, denn der HERR lässt auf sich warten. Im Alten Testament ist es vor allem Hiobs Geduld, die fast episch anmutet. Denn der gibt seinen Glauben nicht auf und wartet geduldig, dass Gott sich seiner erbarmt und sein Schicksal wendet, dass endlich auch seine Freunde verstehen. Die Fähigkeit, geduldig zu warten, geduldig zu hoffen, geduldig zu vertrauen ist so auch ein Ausdruck von Tapferkeit und gehört wohl zu jeder Gottesbeziehung dazu. Zuletzt hat die Geduld auch mystische Anteile.Sie entzieht sich dem „warum“. Der Theologe Jürgen Moltmann schrieb: „Für Geduld bekommt man nichts zurück; für Erbarmen auch nicht. Die Liebe, die sich im Geduldigsein und im Erbarmen ausdrückt, ist sich selbst genug. … Geduld und Erbarmen sind ohne Gründe.“ Geduld entzieht sich der kurzfristigen Eile. Sie behält den großen Horizont im Blick. Sie ist kein passives Warten sondern eine Übung auf Hoffnung hin. 


Dompredigerin Cornelia Götz

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