Es ist kein Fels wie unser Gott.

Es ist kein Fels wie unser Gott.

Es ist kein Fels wie unser Gott.

# Wort zum Alltag

Es ist kein Fels wie unser Gott.

Der Advent neigt sich seinem Ende zu. Der vierte Advent steht unmittelbar bevor, und mit ihm rückt das Weihnachtsfest ganz nah. In dieser Zeit zwischen Erwartung und Erfüllung lädt uns der Advent ein, noch einmal innezuhalten und unseren Blick neu auszurichten. Und in diesen Tagen mischen sich Vorfreude und Erschöpfung, Erwartung und Unruhe. Vieles ist vorbereitet, manches bleibt offen. Gerade jetzt tut es gut, einen Moment innezuhalten und still zu werden – vor Gott.
Die Losung für den heutigen Tag stammt aus dem Lobgesang der Hanna im ersten Buch Samuel: „Es ist kein Fels, wie unser Gott ist.“

Kennen Sie Hanna? Haben Sie schon einmal von Ihr gehört? Hanna ist eine Frau, die das Warten kennt. Lange Jahre blieb ihr Kinderwunsch unerfüllt. Sie erlebt Spott, Zurücksetzung und tiefe Traurigkeit. Hanna weiß, wie sich Leere anfühlt. Und sie weiß, was es heißt, ihre Hoffnung ganz auf Gott zu setzen. Als sie schließlich erhört wird und ihren Sohn Samuel in den Armen hält, bricht aus ihr ein Lied hervor – ein Lied des Dankes, des Staunens und des Vertrauens: „Niemand ist heilig wie der HERR, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott.“ (1. Samuel 2,2)
Hanna spricht von einem Gott, der in ihr Leben eingegriffen hat. Ein Gott, der ihre Not gesehen und ihr Gebet gehört hat. Gottes Heiligkeit zeigt sich für sie nicht in Distanz, sondern in Nähe. Nicht in Unnahbarkeit, sondern in Treue. Und so spricht Hanna nicht von einem fernen Gott, sondern von einem Gott, der ihr Leben berührt hat. Ein Gott, der sieht, was verborgen ist. Ein Gott, der trägt, wenn alles ins Wanken gerät. Gott ist für sie ein Fels – fest, verlässlich, tragend. Nicht, weil das Leben plötzlich einfach geworden wäre, sondern weil sie erfahren hat: Gott bleibt. Ein Fels steht für Beständigkeit, für Halt, für etwas, das nicht ins Wanken gerät. Hanna hat erlebt, wie unsicher das Leben sein kann. Wie brüchig menschliche Sicherheiten sind. Gerade deshalb kann sie sagen: „Es ist kein Fels wie unser Gott.“ Gott ist der Grund, der trägt, auch wenn alles andere schwankt.
Und so führt Hannas Lied uns mitten hinein in den Advent. Es klingt wie ein Vorgriff auf das, was an Weihnachten geschieht. Was Hanna erfahren hat, wird sichtbar und greifbar und es verdichtet sich an Weihnachten: Gott kommt selbst in diese Welt. Nicht laut, nicht triumphierend, sondern verletzlich und nah. In der Krippe liegt kein ferner Gott, sondern einer, der unsere Not teilt, der unsere Schwäche kennt und der uns nahe sein will. In diesem Kind in der Krippe zeigt sich, wer Gott ist. Der heilige Gott wird Mensch. Der feste Fels wird zum Kind, das sich halten lässt. Der feste Fels macht sich verletzlich.
Wir leben in einer Welt, die oft unsicher und unruhig ist. Viele Menschen sehnen sich nach Halt, nach Frieden, nach Orientierung. Persönliche Sorgen, gesellschaftliche Spannungen und globale Krisen begleiten uns auch in dieser Zeit. Der Advent verspricht keinen schnellen Ausweg, aber er richtet unseren Blick neu aus – auf den, der kommt.
Gerade am Ende des Advents dürfen wir uns fragen: Worauf bauen wir unser Leben? Worauf setzen wir unsere Hoffnung? Oft vertrauen wir auf das, was wir planen, organisieren und absichern können. Doch der Advent lädt uns ein, unser Vertrauen neu zu verankern – nicht in unserer eigenen Stärke, sondern in Gott. Hannas Worte werden so zu einem adventlichen Bekenntnis auch für uns: Gott ist heilig – anders, größer, treu. Gott ist ein Fels – verlässlich, tragend, beständig.

Und so dürfen wir uns am Ende dieser Adventszeit auch neu ausrichten. Nicht auf Perfektion, nicht auf äußeren Glanz, sondern auf Gottes Treue. Und Hannas Lobgesang kann so auch zu einem Gebet für uns werden: Dass wir Gott zutrauen, unser Leben zu tragen. Dass wir ihm vertrauen, selbst wenn wir noch warten. Dass wir in ihm den Fels erkennen, der bleibt.
Mit diesem Vertrauen gehen wir dem vierten Advent entgegen. Noch ist nicht alles erfüllt. Noch warten wir. Aber wir warten nicht ins Leere. Wir warten auf den Gott, der kommt. Auf den Gott, der bleibt. Auf den Gott, der unser Leben trägt – heute und alle Tage.


Prädikant Marc Bühner

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