Der Herrnhuter Stern

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Der Herrnhuter Stern

# Wort zum Alltag

Der Herrnhuter Stern

Nun ist es wieder soweit. Die Kinder singen, die erste Kerze brennt und über unseren Köpfen hängt ein Herrnhuter Stern und leuchtet hier wie überall auf der Welt, am Polarkreis genauso wie in Afrika. In meinem Leben gehört der Herrnhuter Stern schon immer dazu. Wir hatten einen roten im Kinderzimmer, das war sehr gemütlich und natürlich einen großen weißen in der Kirche. Und ich wusste natürlich, dass er seinen Namen verdankt der Herrnhuter Brüdergemeine verdankt. Aber ehrlich: bis zu diesem Wochenende habe ich nie über die Geschichte dieses besonderen Sterns nachgedacht – obwohl ich mir die Weihnachtszeit gar nicht ohne den Herrnhuter Stern vorstellen kann. Dieses Jahr habe ich mich schlau gemacht und will es Euch erzählen: Die Herrnhuter Brüdergemeine – eine besonderer Kirchengemeinde - entstand vor fast 300 Jahren als Menschen, die wegen ihres evangelischen Glaubens verfolgt wurden bei Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf, Hilfe fanden. Auf seinem Gut in der Oberlausitz – ganz nah an der polnischen Grenze in Sachsen –fanden sie Zuflucht "unter des Herrn Hut". Darum heißen der Ort und die Gemeine – man sagt tatsächlich nicht „Gemeinde“ sondern „Gemeine“: Herrnhut. Sie lebten dort, gründeten Familien und zogen irgendwann als Missionare in alle Welt. Sie wollten von Gott und ihrem Glauben erzählen. Das waren damals weite und beschwerliche Reisen. Sie waren nicht nur unbequem – es gab ja noch keine Autos und Flugzeige und schon gar keine Handys, um Bescheid zu sagen, wo man gerade ist oder Navigationssysteme, die den richtigen Weg für uns finden; sie waren auch gefährlich. In den fernen fremden Ländern gab es Krankheiten, die keiner kannte und für viele war es schwer, in dem ungewohnten Klima zu leben oder das Essen zu vertragen. Und nicht immer waren sie willkommen. Darum ließen die Missionare ihre Kinder zu Hause in Herrnhut und weil sie oft viele Monate und manchmal Jahre unterwegs waren, wuchsen die Herrnhuter Kinder in Internaten auf. Natürlich nicht alle -aber viele. Für manche Kinder war das schwer. Sie hatten Sehnsucht und waren vor allem in der Weihnachtszeit traurig, dass nicht alle zusammen zuhause waren. Das beschäftigte auch einen ihrer Mathelehrer. Er wohnte in der Nähe, in Niesky und kam auf die Idee kam, die Kinder mit dem Stern aus der Weihnachtsgeschichte – den ja auch ihre Eltern weit weg sehen konnten – zu trösten und ihnen bei der Gelegenheit auch Geometrie beizubringen. Also erfand er einen Stern mit vielen Dreiecken und Vierecken, die dann Pyramiden werden und so wurde der erste Herrnhuter Stern gebaut: mit 25 Spitzen, 17 viereckigen und acht dreieckige Zacken. Am 6. Januar 1821 soll er zum ersten Mal geleuchtet haben. Nun ist der Papierstern ja schon ein bisschen empfindlich. Darum baute Pieter Hendrik Verbeek ein paar Jahrzehnte später eine superstabile Variante aus Blech und Schienen und begann, die zusammensteckbaren Sterne in Serie zu produzieren.Bisher hatten die Missionare die Sterne mitgenommen, gegen Heimweh. Aber jetzt trat der Herrnhuter Stern seine Weltreisen im großen Stil an!Der erste Großauftrag ging in die USA. Nach Pennsylvania.
Heute gibt es im sächsischen Herrnhut eine Manufaktur, in der jedes Jahr 700.000 Sterne von Hand gefaltet und geklebt werden. Millionen Herrnhuter Sterne leuchten in Häusern und Kirchen, hängen über Straßen – auf der ganzen Welt. Ein großer hängt in Ramallah, auf dem Sternberg, 25 km nördlich von Jerusalem, mitten im palästinensischen Autonomiegebiet. Sie alle erzählen von der großen Friedenshoffnung, die mit Weihnachten in die Welt gekommen ist, von Wärme und Licht in der Dunkelheit – wie hier bei uns.


Dompredigerin Cornelia Götz

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